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Digitus – die Mission des Fingers

Digitus – die Mission des Fingers

Digitus – the Mission of the Finger

Rauminstallation in der Kirche Podružnica Šentpeter / Šentjakob Kirche St. Peter / St. Jakob i. R.

Temporäre Installation, 2016 Styrodur, Styropor, Stahl, Feinputz

spatial installation in the church Podružnica Šentpeter / Šentjakob church St. Peter / St. Jacob i. R.

Temporary installation, 2016 Styrodur, styrofoam, steel, fine plaster

We now have the possibility to collect large amounts of data. This ability seems to bring with it a certain cultural assumption that everything that can be measured should be measured, that data is a transparent and reliable lens that allows us to filter out emotional and ideological biases, that data enables us to do remarkable things, such as predict the future …

Will Big Data really be able to not only monitor human behavior, but to subject it to psychopolitical control? Is another unimagined drama looming on the face of civilized society? Today, numbers and data are not only absolutized, but also sexualized and fetishized. Quantified self, for example, is virtually powered by a libidinous energy. Dataism develops libidinous, even pornographic traits. Dataists copulate with data. This is how we speak of datasexuals today. They are relentlessly digital and consider data sexy.

From an essay by - Byung-Chul-Han: Psychopolitics - Neoliberalism and the new power techniques,

Fischer Taschenbuch, Frankfurt/Main, 2014

Wir haben nun die Möglichkeit, große Mengen an Daten zu sammeln. Diese Fähigkeit scheint eine gewisse kulturelle Annahme mit sich zu bringen, dass alles, was gemessen werden kann, auch gemessen werden soll, dass Daten eine transparente und zuverlässige Linse sind, die uns erlaubt, emotionale und ideologische Voreingenommenheiten herauszufiltern, dass Daten uns zu bemerkenswerten Dingen befähigen, z. B. die Zukunft vorauszusagen.

Wird Big Data tatsächlich dazu in der Lage sein, das menschliche Verhalten nicht nur zu überwachen, sondern es einer psychopolitischen Steuerung zu unterwerfen? Zeichnet sich wieder ein ganz ungeahntes Drama auf dem Antlitz der zivilisierten Gesellschaft ab? Zahlen und Daten werden heute nicht nur verabsolutiert, sondern auch sexualisiert und fetischisiert. Quantified self etwa wird geradezu mit einer libidinösen Energie betrieben. Der Dataismus entwickelt libidinöse, ja pornographische Züge. Dataisten kopulieren mit Daten. So spricht man inzwischen von Datasexuellen. Sie seien unerbittlich digital und hielten Daten für sexy. Der digitus nähert sich dem phallus.

Aus einem Essay von – Byung-Chul-Han: Psychopolitik – Neoliberalismus und die neuen Machttechniken,

Fischer Taschenbuch, Frankfurt/Main, 2014

Wir haben nun die Möglichkeit, große Mengen an Daten zu sammeln. Diese Fähigkeit scheint eine gewisse kulturelle Annahme mit sich zu bringen, dass alles, was gemessen werden kann, auch gemessen werden soll, dass Daten eine transparente und zuverlässige Linse sind, die uns erlaubt, emotionale und ideologische Voreingenommenheiten herauszufiltern, dass Daten uns zu bemerkenswerten Dingen befähigen, z. B. die Zukunft vorauszusagen.

Wird Big Data tatsächlich dazu in der Lage sein, das menschliche Verhalten nicht nur zu überwachen, sondern es einer psychopolitischen Steuerung zu unterwerfen? Zeichnet sich wieder ein ganz ungeahntes Drama auf dem Antlitz der zivilisierten Gesellschaft ab? Zahlen und Daten werden heute nicht nur verabsolutiert, sondern auch sexualisiert und fetischisiert. Quantified self etwa wird geradezu mit einer libidinösen Energie betrieben. Der Dataismus entwickelt libidinöse, ja pornographische Züge. Dataisten kopulieren mit Daten. So spricht man inzwischen von Datasexuellen. Sie seien unerbittlich digital und hielten Daten für sexy. Der digitus nähert sich dem phallus.

Aus einem Essay von – Byung-Chul-Han: Psychopolitik – Neoliberalismus und die neuen Machttechniken,

Fischer Taschenbuch, Frankfurt/Main, 2014

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Photo credits: © Polesnik

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